Nach zuletzt vier verlorenen Spielen in Folge war die Vorweihnachtszeit für den FCT alles andere als besinnlich gewesen. So hatte auch das Kellerduell am Tuniberg unter keinem guten Stern gestanden, zumal man sich nach der vergangenen Niederlage vom erst diese Saison berufenen Trainergespann Khaleel/Bilali getrennt hatte und dem Interims-Trainerduo Frick/Ehret gerade elf mehr oder weniger fitte Spieler zur Verfügung standen (ohne Rot-Sperre oder Verletzung). Infolge dessen nahmen auf der Ersatzbank außer Ersatztorhüter Kaiser nur Spieler der zweiten Mannschaft Platz.

Allerdings scheinen „neue Besen“ tatsächlich „gut zu kehren“, wie es sprichwörtlich so schön heißt und wie es doppelpass-online sogleich nach Spielende titelte. Zumindest begannen die Gäste aus Teningen deutlich besser organisiert und schienen einer klareren taktischen Marschroute zu folgen als in den vergangenen Partien. Gerade zu Beginn agierte der FCT in einem kompakten Defensivverbund und attackierte erst ab der Mittellinie. Dadurch entwickelte sich zwar eine optische Überlegenheit des Gastgebers, aus der sich jedoch bis zur 31. Spielminute, außer eines Pfostentreffers der Teninger und eines Lattenkrachers der Munzinger, nichts Nennenswertes ergab.

Nach einer guten halben Stunde sah der Teninger Schlussmann Zäh dann nicht besonders glücklich aus: Ein weiter Distanzschuss von Thoma rutschte Zäh bei dem Versuch den Ball aufnehmen durch die Hände. 1:0. Vorweggenommen kann an dieser Stelle bereits aber, dass Zäh seinen Fehler im weiteren Spielverlauf mehr als einmal wieder gutmachen sollte.

Trotz dieses Treffers hielten die Gäste weiterhin daran fest, erst ab der Mittellinie anzugreifen. Somit konnte man Auflösungserscheinungen in der Defensive, wie sie sich in vorherigen Spielen teilweise offenbart hatten, weiterhin verhindert werden. Zudem konnte man nach vorne immer wieder gefährliche Nadelstiche setzen.

Als sich die Zuschauer bereits für die obligatorische Stadion-Halbzeit-Wurst bereit machten, wurde Förtner im Strafraum unsanft an einem Volleyschuss gehindert und der Unparteiische entschied umgehend auf Elfmeter. Eine vertretbare Entscheidung, da sich Förtner nach diesem Foul darüber hinaus außerhalb des Spielfeldes behandeln lassen musste. Den fälligen Strafstoß verwandelte Saggiomo mit dem Halbzeit-Pfiff zum 1:1.

Die zweite Halbzeit begann sogleich deutlich lebhafter als die erste. Nachdem Zäh einen Schuss zur Ecke pariert und einen Fallrückzieher entschärft hatte, gelang es Förtner knapp nicht, einen Steilpass zu erreichen, da der herauseilende Torhüter der Munzinger Horie gerade noch rechtzeitig klären konnte.

Nach dieser Szene läutete der SV Munzingen endgültig seine Drangphase ein, aus der sich die Gäste aus Teningen nur noch selten befreien konnten. Gerade jetzt zeigte sich aber auch, dass der FCT den Kampf angenommen hatte: man konnte Munzingen meist noch rechtzeitig stören. Zudem lief Zäh in der zweiten Halbzeit zu Hochform auf und entschärfte alles, was seine Vorderleute doch dann und wann an Torabschlüssen zuließen. Verschwiegen werden soll jedoch nicht, dass auch Fortuna an diesem Spieltag eher Sympathisantin der Teninger war, hatte sie sich in jüngster Vergangenheit doch eher dem Gegner zugewandt.

So führte in der 70. Minute auch eine der wenigen Chancen der Gäste zur Führung. Dieser Treffer war dafür umso schöner. Einen halbhohen Ball nahm Saggiomo Volley und dieser fuhr für Horie unhaltbar in das rechte Eck ein. 1:2.

Auch wenn der Gastgeber nun mit aller Macht und erdenklichen Mitteln auf den Ausgleich drängte, sollten seine Bemühungen nicht mehr belohnt werden.

Ein wenig glücklich nimmt der FC Teningen die drei Punkte vom Tuniberg mit nach Hause. Er überwintert nun zwar ziemlich angeschlagen und mit geringer Punktausbeute, aber auf jeden Fall dankbar über die Pause zur rechten Zeit, auf einem 13. Tabellenplatz.

Aufstellung: Zäh, Minke, Schmidt, Geiger (72. Heidenreich), Hess, Grafmüller, Förtner (89. Scherzinger), Fiorentino, Kasten, M. Binder, Saggiomo (85. Cannizzaro).

Tore: 1:0 Thoma (31.), 1:1 Saggiomo (45.), 1:2 Saggiomo (70.).

Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rot: Binder (89.).

Florian Kury